Wenn irgend machbar, meditieren wir am frühen Morgen. Wenn noch nichts drängt, das Telefon nicht klingelt, kein Nachbar oder Paketbote an der Haustür klingelt und weder der Hund noch die Kinder wach sind. Also morgens gleich nach dem Zähneputzen und dem ersten Kaffee oder Tee, wenn man denn morgens Kaffee oder Tee trinkt und das irgendwie braucht, um wach zu werden. Das ist schon vollkommen in Ordnung und eine Tasse Tee oder ein kleiner Kaffee stört in aller Regel die Meditation nicht, wenn Du das so gewohnt bist – im Gegensatz zu Rauchen, Alkohol, Drogen oder einer fetten Mahlzeit. Das sind die vier absoluten No-Gos vor der Meditation. Also auf jeden Fall vor dem Frühstück und auch vor der Zeitungslektüre oder ähnlichem.
Früh morgens ist man nicht vorbelastet, und die Termine des Tages sind dann auf jeden Fall erst nach der Meditationszeit. Im Tageslauf ist es unkalkulierbar. Es klingelt an der Tür oder das Telefon meldet sich, es ergeben sich Termine, die man nicht einfach so schieben kann, abends kann man nicht meditieren, weil man vllt im Laufe des Feierabends ein Bierchen getrunken hat, dann ist es sowieso vorbei mit Meditation, im Sommer sind die Tage länger, das möchte man ja auch nutzen und dann verschiebt man die Meditation immer wieder mal, bis man es ganz lässt. Und da gibt es noch jede Menge anderes, was einen im Tageslauf ins Stolpern bringt.
Wir brauchen zudem eine großzügiges Zeitfenster, auch wenn es anfangs nur 30min sind, damit es einem nicht auch noch als Termin im Nacken sitzt. Weil man für die Meditation immer sehr sehr großzügig Zeit einkalkuliert, wenn es denn wirklich gut läuft, dann kann man, ohne dass man gleich wieder in Zeitstress gerät, auch mal 10 min länger sitzenbleiben.
Wichtig ist vor allem auch ein regelmäßiger Termin, den man ohne innere Diskussionen durchhalten kann. Diese internen Terminverhandlungen mit sich selbst sind einfach sinnlos, anstrengend, auslaugend, demotivierend und führen zu nichts. Wenn man sich vornimmt, jeden Tag zu joggen und es dann nicht macht, weil man grad keine Zeit hat, sich nicht danach fühlt, „nee, heute nicht, ich brauche mal einen Tag Pause“, „hoppla, heute wollten wir doch grillen, da passt mir das nicht in den Zeitplan“, „das Wetter ist zu schlecht, vllt regnet es gleich“ und und und. So wird das nichts. All das sind keine Argumente, die aus Dir kommen, das sind keine willentlichen Entscheidungen, sondern das sind Argumente der Trägheit. Und das ist beim Meditieren genau das gleiche. Also suche Dir eine früh-morgendliche Zeit und halte Dich auch daran. Das ist das Zeitfenster, dass dann nur Dir gehört. Vielleicht 30min, auch wenn man nur 10min meditieren möchte. Man muss sich ja erst mal ein wenig sammeln, die Meditationsecke herrichten, es sich angenehm machen …am Ende braucht man noch fünf Minuten zum Ausgrooven … und vor allem soll die Meditationszeit ja nicht auch noch zu einem weiteren Zeitstress werden. Also reserviere Dir von Anfang an großzügig Zeit.
Weshalb man auch großzügig mit der Meditations-Zeit sein sollte: Es nicht selten, dass Alltags-Probleme, die man innerlich vor sich herschiebt, in der Meditation hochkommen, sich aufdringlich herein drängeln, breit machen, und Beachtung verlangen. Dann kann man ihnen ein paar Minuten geben, wenn man großzügig Zeit reserviert hat. Doch schlussendlich ist die Meditationszeit die Zeit, die wir uns auch für die Meditation reserviert haben, das ist der Deal! Was auch immer in dieser Zeit hochdrängt: versuche es davon zu überzeugen, dass es nachher drankommt. Dies ist die Zeit, in der Du nur für sich selbst sorgen und Du zumindest in diesem Zeitfenster keinen Ansprüchen genügen müssen – und schon gar keinen Ansprüchen von außen.
Suuper!, danke für die Tipps auf dieser (und den andern) Seiten. Ich mache das jatzt mit dem So-Ham seit ein paar Monaten und bin begeistert!